Am 29.9.2024 ist Tag des Denkmals HAND//WERK gedacht+gemacht: 40 Programmpunkte getreu dem Motto in Vorarlberg entdecken Bregenz, 29.8.2024 – Am letzten Sonntag im September öffnen rund 300 Programmpunkte in Österreich bei freiem Eintritt ihre Türen für interessierte Besucher:innen. Unter dem Motto des Jahres 2024 HAND//WERK gedacht+gemacht werden das traditionelle Handwerk sowie die Restaurierung als Grundlagen des nachhaltigen und denkmalpflegerischen Tuns hervorgehoben. Der Claim „entdecken, begreifen, verbinden“ unterstreicht dabei als Grundsatz des Tag des Denkmals die Wichtigkeit von Denkmalschutz und Denkmalpflege. In Vorarlberg sind 40 Programmpunkte vertreten.  Die große Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Österreichs Denkmalen entdecken Die mitwirkenden Programmpartner:innen öffnen am 29. September 2024 die Tore zu historischen Objekten, die sonst nicht oder nur eingeschränkt öffentlich zugänglich sind. Darunter sind auch wieder bereits bekannte Denkmale, die durch spezielle Führungen oder spannende Rahmenprogramme neu erlebt werden können. Die Unterschiedlichkeit und Vielfalt der österreichischen Denkmallandschaft wird dabei gut in Szene gesetzt und so können archäologische Ausgrabungen, bekannte Museen und jene Denkmale besucht werden, die auf den ersten Blick gar nicht als solche wahrgenommen werden. Der Tag des Denkmals wird seit 1995 vom Bundesdenkmalamt koordiniert und bietet jährlich tausenden Denkmalfans die Möglichkeit, historische Objekte in ihrer Nähe oder entfernten Winkeln des Landes zu erkunden. Mit dieser Veranstaltung werden die Aufgaben des Bundesdenkmalamtes als Behörde und Fachinstanz anschaulich vermittelt und die Zusammenarbeit mit Eigentümerinnen und Eigentümer von Denkmalen als wichtige Partner:innen bei der Erhaltung des österreichischen Kulturerbes präsentiert. „Der Tag des Denkmals erfreut sich immer größerer Beliebtheit: Die Programmpunkte werden von Jahr zu Jahr mehr und das Interesse der kulturbegeisterten Besucher:innen, die in großer Zahl zu den Denkmalen des Landes strömen, wird größer. Wir sehen, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für Denkmalschutz und Denkmalpflege laufend zu schärfen und sind stolz, dass uns dies schon ein Stück gelungen ist. Diese erfreuliche Entwicklung bestätigt unsere Arbeit,“ so Christoph Bazil, Präsident des Bundesdenkmalamtes. Das Handwerk für den Denkmalschutz Getreu dem diesjährigen Motto HAND//WERK gedacht+gemacht stehen traditionelles Handwerk und Restaurierung im Fokus. Es werden der Stellenwert des Handwerks in der Denkmalpflege und der nachhaltige Nutzen aus den Perspektiven Regionalität, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit beleuchtet. Ohne die Qualifikation der Handwerker:innen würde die individuelle Baudenkmalpflege nicht funktionieren. Die fachliche Kompetenz sowie das tradierte Wissen über Handwerkstechniken und regionale, natürliche Materialien sind essentiell, um das kulturelle Erbe in die Zukunft zu tragen, es zu nutzen und zu bewirtschaften. Das fundierte Know-how der Handwerker:innen wirkt sich positiv auf den Umgang mit Ressourcen aus, hält Gebäude reparaturfähig und hilft dabei, Investitionskosten zu optimieren. Am Tag des Denkmals wird das traditionelle Handwerk anhand von interessanten Restaurierungen gezeigt und Handwerker:innen präsentieren ihre unterschiedlichen Gewerke. Europaweiter Fokus auf den Schutz unserer Denkmale Der Tag des Denkmals ist der österreichische Beitrag der European Heritage Days (www.europeanheritagedays.com) – einer europaweiten Initiative des Europarats und der Europäischen Union. Das europaweite Thema lautet 2024 „Heritage of Routes, Networks and Connections“. Im Jahr 1995 nahm Österreich erstmalig an den European Heritage Days teil, damals noch mit neun Programmpunkten in Oberösterreich. Bereits drei Jahre später waren Denkmale aus allen Bundesländern vertreten und 1998 erfolgte die erste Adaption des europaweiten Generalthemas unter dem Motto „Kirchliche Denkmalpflege in Österreich“. Seit 2015 wird der Tag des Denkmals österreichweit einheitlich koordiniert und beworben. Der Tag des Denkmals in Vorarlberg Jeder der Programmpunkte in Vorarlberg – vom Schualhüsli Bitschweil in Tschagguns, über das Schattenburg Museum in Feldkirch bis zum Angelika Kauffmann Museum in Schwarzenberg – hat seine individuellen Qualitäten und erzählt einzigartige Geschichten über die Vergangenheit dieses Bundeslandes. Erleben Sie, wie die verschiedenen Handwerkskünste das kulturelle Erbe der Region geprägt haben. Bei zahlreichen Rundgängen, Besichtigungen und Führungen bieten sich Ihnen einzigartige Einblicke in das Handwerk und die Geschichte von Vorarlberg. Jedes Denkmal und jeder Programmpunkt vermittelt seine eigene Geschichte und lässt Sie tief in die Vergangenheit sowie auch die Zukunft dieses abwechslungsreichen Bundeslands eintauchen. Besonders empfehlenswert sind dabei das Welzenbacher Haus in Bregenz und der Jüdische Friedhof in Hohenems. Das sanierte Welzenbacher Haus ist ein beeindruckendes Beispiel der Bregenzer bzw. Alpinen Moderne und ein wichtiger Bestandteil im architektonischen Werk von Lois Welzenbacher. Die Sanierung hebt den einzigartigen Mix der Stilepochen der 1920er Jahre hervor und zeigt das Gebäude in seinem ursprünglichen Charakter. Der Jüdische Friedhof in Hohenems, dessen Geschichte bis ins Jahr 1617 zurückreicht, ist ein bedeutendes kulturhistorisches Denkmal und Teil des jüdischen Viertels in Hohenems. Mit über 500 Gräbern, von denen 370 Grabsteine erhalten sind, ist er ein eindrucksvolles Zeugnis der jüdischen Geschichte in der Residenzstadt. Veranstaltungen des Bundesdenkmalamtes, Landeskonservatorat für Vorarlberg: Bregenz - Welzenbacher Haus Comeback eines Stadthauses Die Sanierung des Welzenbacherhauses in Bregenz, Vorarlberg ist von besonderer Bedeutung, weil es einen wichtigen Baustein in der Entwicklung des Tiroler Architekten Lois Welzenbachers (1889-1955) in der Alpinen Moderne darstellt. Der Mix und Übergang der Stilepochen der 20er Jahre ist besonders spannend und besonders. Das nun renovierte Gebäude präsentiert sich wieder in eigenständigem Charakter. Wir erfahren mehr über die Suche nach Hinweisen zum Originalzustand und dem Bauprozess - immer in der Auseinandersetzung von Bestand und neuen Anforderungen in einem Ärztehaus. Geladen sind Zeitzeug:innen, die einst in diesem Haus gewohnt haben: Sohn des Malers Bartle Kleber, dessen Atelier im Dach des Hauses untergebracht war und Tochter des Architekten Claus Ströbele, der diesen Teil nach dem 2. Weltkrieg umgebaut hatte. Bei der Führung um 10:30 Uhr erfahren Sie mehr über die Fassade als auch das Treppenhaus. Mehr Informationen finden Sie hier. Hohenems – Jüdischer Friedhof Hohenems Der Jüdische Friedhof Hohenems. Steine der Erinnerung. Der jüdische Friedhof in Hohenems ist ebenso alt wie die erste Ansiedlung von Juden im Jahr 1617, als Graf Caspar von Hohenems zwölf jüdische Familien aus Süddeutschland und der Schweiz in seiner Reichsgrafschaft aufnahm. Der Friedhof liegt etwa zwei Kilometer südlich vom Stadtkern, an einem bewaldeten Abhang des "Schwefelberges". Insgesamt dürften weit über 500 Gräber auf dem Gelände liegen. 370 Grabsteine sind bis heute erhalten geblieben. Im Gegensatz zur christlichen Tradition darf ein Grabplatz im Judentum nur einmal vergeben werden. Diese Unauflösbarkeit jüdischer Grabstätten macht jüdische Friedhöfe zu besonders bedeutenden kulturhistorischen Zeugnissen. Der Jüdische Friedhof Hohenems ist inzwischen im Besitz eines Schweizer Vereins, den Nachkommen jüdischer Familien aus Hohenems zur Erhaltung dieser Anlage 1954 gegründet haben. Noch heute dient er als Begräbnisstätte. Er steht seit 1967 unter Denkmalschutz. Der Friedhofsverein sorgt für die Grabpflege und für allfällige Restaurierungsmaßnahmen. Er wird dabei von einzelnen Familien sowie vom Bundesdenkmalamt, der Stadt Hohenems und dem Land Vorarlberg finanziell unterstützt. Am Tag des Denkmals finden zwei Führungen zum Thema „Steine der Erinnerung“ statt – jeweils um 14:30 und 15:30 Uhr. Mehr Informationen finden Sie hier. Das vollständige Programm mit allen Details sowie weitere umfassende Informationen zum Tag des Denkmals und zu Denkmalschutz sowie der Denkmalpflege finden Sie anbei oder online unter www.tagdesdenkmals.at.