Reproduktionsmedizin macht den Unterschied: In Österreich würde ohne Hilfe etwa jedes zwölfte Kind fehlen IVF-Jahresbericht 2024: So viele IVF-Schwangerschaften wie noch nie 5-8 % aller Geburten in Österreich waren das Ergebnis einer Kinderwunschbehandlung  Im Jahr 2024 wurden in Österreich insgesamt 22.218 Kinderwunschbehandlungen durchgeführt, was einem Plus von 2,05 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (2023: 21.771) 2024 gab es so viele IVF-Schwangerschaften wie noch nie, mit 5.630 Schwangerschaften und einem Zuwachs von rund 7 % im Vergleich zum Vorjahr  Die Zwillingsrate bei IVF-Geburten liegt mit 4,2 % auf einem Rekordtief  Univ. Prof. Dr. Andreas Obruca, Präsident der Österreichischen IVF-Gesellschaft und Leiter des Kinderwunschzentrum an der Wien, nimmt Stellung zum Rekordhoch trotz Fertilitätskrise Wien, am 09. Dezember 2025 – In Österreich entstehen so viele Kinder durch eine Kinderwunschbehandlung wie noch nie, und das trotz sinkender Geburtenzahlen: 2024 wurden 22.218 IVF-Behandlungen durchgeführt, daraus gingen 5.630 Schwangerschaften hervor – rund 7 % mehr als 2023. Gleichzeitig sinkt die oft beschworene Mehrlingsrate auf ein Rekordtief von 4,2 % (2022: 6,9 % und 2023: 4,8 %). Ein klares Signal, dass moderne IVF mit Präzision arbeitet und das Klischee von zwangsläufigen Zwillings- und Mehrlingsschwangerschaften widerlegt[1].  Ohne Reproduktionsmedizin 5-8 % weniger österreichische Kinder  Viele Länder bekommen zu wenige Kinder – Österreich auch. 2024 lag die Geburtenrate in Österreich bei 1,31 Kindern pro Frau, deutlich unter dem Niveau, das nötig wäre, um unsere Bevölkerung stabil zu halten. Ohne die Unterstützung durch die Reproduktionsmedizin wären es noch weniger: Laut dem Bericht wären schätzungsweise 5 bis 8 % weniger Kinder zur Welt gekommen. Der Blick über die Grenzen zeigt, was möglich ist, wenn der Zugang erleichtert und staatlich mitfinanziert wird. Länder wie Dänemark (Fertilitätsrate 2023: 1,50) und Frankreich (2023: 1,66) liegen klar über dem EU-Schnitt von 1,41 – und damit auch über Österreich. Wo künstliche Befruchtung leichter zugänglich ist, steigen die Geburtenzahlen messbar. „Die Geburtenzahlen sinken drastisch, der Kinderwunsch rückt nach hinten und damit steigt der Bedarf an Unterstützung. Wenn wir wirklich mehr Kinder in Österreich wollen, müssen wir den Zugang zur Reproduktionsmedizin ausbauen. Sie ersetzt keine Familienpolitik, aber sie hält für viele Frauen und Paare Türen offen, die sich sonst schließen würden und eröffnet den Weg zum vielleicht doch noch später gewünschten Kind“, so Univ.-Prof. Dr. Andreas Obruca, Reproduktionsmediziner, Präsident der Österreichischen IVF-Gesellschaft und Leiter des Kinderwunschzentrums an der Wien. Österreich kämpft mit sinkenden Geburtenzahlen Appelle an den Kinderwunsch reichen nicht, entscheidend sind verlässliche Bedingungen, die Familiengründung realistisch machen: Wer ein Kind plant, braucht Sicherheit statt Hürden, inklusive eines zeitgemäßen Rechtsrahmens in der Gesundheitsversorgung. Nach der großen Novelle des Fortpflanzungsmedizingesetzes (FMedG) 2015 steht nun eine weitere Reform an, die eine zentrale Zugangsfrage klärt: In Österreich sind alleinstehende Frauen derzeit von Kinderwunschbehandlungen ausgeschlossen – das soll sich ändern. „Medizinischer Fortschritt braucht klare Regeln und eine faire Finanzierung. IVF auch für Single-Frauen zu ermöglichen, spiegelt internationale Standards wider und stärkt die Bevölkerung – ohne Abstriche bei Sicherheit und Ethik“, so Obruca abschließend. Mehr Informationen unter www.kinderwunschzentrum.at Quelle: IVF‐Register. Jahresbericht 2024. Gesundheit Österreich, Wien [1] Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz sowie des Bundesministeriums für Justiz (2025): Statistik über die Anwendung medizinisch unterstützter Fortpflanzung gemäß § 21 FMedG. Jahresbericht 2024., Wien