Presseinformation vom 17.10.2023

Repräsentative Kinderwunschstudie des Kinderwunschzentrum an der Wien zeigt: Schmerzhaftes Unwissen über Endometriose

Dr. Schima Djalali-Pregartner @ Kinderwunschzentrum an der Wien / Fotografin: Minou Nekolny

Oberärztin am Kinderwunschzentrum an der Wien und zuständig für das neue Endometriosezentrum für Kinderwunschpaare

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  • Mehr als die Hälfte aller Frauen (52 %) gibt an, dass Schmerzen während der Periode normal sind
  • 64 % der Männer und 30 % der Frauen wissen nicht, was Endometriose ist. Viel Unwissen herrscht in der jungen Generation: 57 % der Befragten zwischen 14 und 19 Jahren kennen das Krankheitsbild der Endometriose nicht
  • Knapp 15 % der Befragten empfinden es als unangenehm, wenn Frauen über die Periode sprechen. 19 % der Männer und 12 % der Frauen empfinden so
  • 82 % der Frauen wollen, dass mehr zu Endometriose gesprochen und aufgeklärt wird, nur 60 % der Männer stimmen dieser Aussage zu
  • 10 % der Befragten meint, dass Frauen bei Periodenschmerzen meist übertreiben. Insgesamt 10 % der Männer und 9 % der Frauen beurteilen dies so 
  • 62 % wissen nicht, dass Endometriose ein Grund für weibliche Unfruchtbarkeit sein kann. Nur 22 % der Männer und 55 % der Frauen ist dies bewusst

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Wien, am 17. Oktober – Die Expert:innen des Kinderwunschzentrum an der Wien warnen: Österreichischer:innen beschäftigen sich nicht ausreichend mit dem Krankheitsbild Endometriose. Rund eine von zehn Österreicherinnen hat Endometriose, eine häufige Erkrankung bei Frauen, die zwischen der Pubertät und den Wechseljahren auftritt. Die vom Kinderwunschzentrum an der Wien in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass die Hälfte der Österreicher:innen nicht weiß, was Endometriose überhaupt ist oder was diese Diagnose bedeuten kann. 64 % der Männer und 30 % der Frauen können nichts mit dem Begriff anfangen. „Dies sind natürlich schockierende Zahlen, denn wenn Frauen nicht einmal von der Krankheit wissen, werden sie auch seltener eine Ärztin oder Arzt aufsuchen“, so Dr. Schima Djalali-Pregartner, Oberärztin am Kinderwunschzentrum an der Wien.

Bis zu 300.000 Frauen in Österreich sind von Endometriose betroffen 
Jedoch wird diese nur bei einem Teil der Betroffenen diagnostiziert. Hierbei finden sich die Zellen der Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutterhöhle – zum Beispiel im Bereich der Eierstöcke, Eileiter, Harnblase und Darm. Betroffene leiden häufig unter Schmerzen beim Einsetzen der Periode, zum Teil auch beim Geschlechtsverkehr oder Urinieren. Bis zu 300.000 Frauen in Österreich sind von Endometriose betroffen[1]. Gleichzeitig ist Endometriose die zweithäufigste Ursache für weibliche Unfruchtbarkeit. Aufgrund der Diagnose, die meistens erst spät im Leben der Frauen erfolgt, eröffnete das Kinderwunschzentrum an der Wien das Endometriosezentrum für Kinderwunschpaare, um mit speziell ausgebildeten Expert:innen die bestmögliche Behandlung von betroffenen Frauen mit Kinderwunsch anzubieten. Die zuständige Oberärztin Dr. Schima Djalali-Pregartner appelliert an die Wichtigkeit, die Krankheit frühzeitig zu erkennen. 

Knapp die Hälfte beurteilt Schmerzen während der Periode als normal
52 % der Frauen beurteilen ihre Schmerzen während der Regel als normal. Hier gibt es keine großen Unterschiede im Alter. Während 52 % der Generation Z die monatlichen Schmerzen hinnehmen, sind es bei den Baby Boomern ebenso 51 %. Ein Drittel der Befragten sagen sogar, dass Frauen bei starken Schmerzen nicht zum Facharzt:ärztin gehen sollen. 41 % der Männer und 26 % der Frauen finden einen Arztbesuch als unnötig. Jeder zehnte Mann (10 %) empfindet, dass Frauen bei Regelschmerzen übertreiben.

 „Viele Frauen glauben, dass starke Schmerzen bei der Monatsblutung ‚normal‘ sind. Lassen Sie mich gleich vorweg aufklären: Starke Schmerzen bei der Blutung sind nicht die Regel. Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die viele Frauen betrifft. Hier braucht es einfach mehr Aufklärung“, so die Kinderwunschexpertin. Denn das Unwissen führt oft zu einem unerfüllten Kinderwunsch. Nur 15 % ist es bewusst, dass starke Periodenschmerzen dazu führen können, Schwierigkeiten beim Schwanger werden zu haben. Besonders Männer scheinen unwissend zu sein, 22 % der Männer und 55 % der Frauen wissen, dass Endometriose ein Grund für weibliche Unfruchtbarkeit sein kann. 

Jeder fünfte Mann findet es unangenehm, wenn über die Periode gesprochen wird
15 % aller Befragten empfinden es als unangenehm, wenn Frauen über die Periode sprechen. Es scheint auch mit dem Alter nicht leichter zu werden, darüber hören zu wollen. Die 15 – 19-Jährigen  (16 %) empfinden es als fast genauso unangenehm wie die 40 – 49 Jährigen (18 %). Die Mehrheit der weiblichen Befragten (82 %) wollen, dass mehr über Endometriose gesprochen werden muss – bei den Männern sind es nur 60 %. „Endometriose schränkt nicht nur Frauen in ihrem Alltag ein, sondern auch jedes Paar, das aufgrund der Krankheit unter einem unerfüllten Kinderwunsch leidet. Deshalb appellieren wir: Informiert euch und andere über Endometriose, geht bei starken Schmerzen zur Gynäkologin oder zum Gynäkologen eures Vertrauens und lasst euch untersuchen. Denn nur bei einer frühzeitig erfolgten Diagnose können zielgerichtete medizinische Maßnahmen gesetzt werden“, so Dr. Schima Djalali-Pregartner. 

Neues Kompetenzzentrum im Herzen von Wien
In Österreich dürfen Frauen ihre Eizellen nur einfrieren lassen, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht. Eine diagnostizierte Endometriose Erkrankung kann eine medizinische Notwendigkeit darstellen und ermöglicht es somit Patientinnen, bereits in jungen Jahren für einen späteren Kinderwunsch Vorsorge zu leisten. Allein in den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil an Frauen, die aufgrund einer Endometriose Erkrankung eine In-vitro-Fertilisation durchgeführt haben, um 10 % gestiegen. Damit stellt die Endometriose bereits die zweithäufigste Indikation zur IVF bei der Frau dar. Allein im Jahr 2022 wurden im Kinderwunschzentrum an der Wien rund 150 Patientinnen mit Endometriose auf ihrer Kinderwunschreise begleitet. Um der steigenden Nachfrage nach einer Behandlung für betroffene Paare mit Kinderwunsch nachzukommen und dabei höchste Behandlungsstandards garantieren zu können, wurde im Frühjahr 2023 durch das Kinderwunschzentrum an der Wien ein eigenes Endometriosezentrum für Kinderwunschpaare gegründet.

Zur Umfrage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage des Marketagent Instituts. Im Zeitraum zwischen dem 31.08.2023 - 06.09.2023 haben 1.000 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren aus ganz Österreich teilgenommen. Die Ausgangsstichprobe wurde gewichtet und ist repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung.

Mehr Informationen unter www.kinderwunschzentrum.at


Bitte entnehmen Sie untenstehend weitere Detailergebnisse, die Ihnen zum Download zur Verfügung stehen.

 


[1] Medizinische Universität Wien, 2019: Endometriose: Bis zu 300.000 Frauen in Österreich betroffen

Über das Kinderwunschzentrum an der Wien

Seit mehr als 20 Jahren begleitet das Kinderwunschzentrum an der Wien Paare bei ihrer Kinderwunsch-Reise. Das Zentrum wurde im Juni 2000 von Univ. Prof. Dr. Andreas Obruca und Univ. Prof. Dr. Heinz Strohmer gegründet und ist heute die führende Fertilitätsklinik Österreichs. Um mit speziell ausgebildeten Expert:innen die bestmögliche Behandlung von individuellen Kinderwunschpaaren anbieten zu können, eröffnete das Kinderwunschzentrum an der Wien verschiedene Kompetenzzentren für diverse Krankheitsbilder, wie das Androzentrum, das Ovazentrum und das Endometriosezentrum für Kinderwunschpaare. Das Spitzeninstitut bietet ein breites Spektrum an Behandlungen, von der In-Vitro-Fertilisation (IVF) bis zur PCOS-Behandlung. Moderne Therapieansätze wie die „Einnistungsspritze“ und „-spülung“, der „Ferti-“ und „SpermFertilityCheck“ wurden im Kinderwunschzentrum entwickelt bzw. erstmals angewandt. In der Kinderwunschbehandlung ist das korrekte „Matching“ oberstes Prinzip, weshalb das Kinderwunschzentrum an der Wien ein europaweit einzigartiges System entwickelt hat: Mittels QR-Codes und Kinderwunsch-Card ist eine lückenlose Dokumentation gewährleistet und sämtliche Fehlerquellen ausgeschlossen. 

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Manisha Joshi, MA
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