Presseinformation vom 05.06.2019
v.l.n.r.: Franklin Hoke, Rockefeller University; Mary Collins, Provost Okinawa Institute of Science and Technology; Paul Nurse, CEO Francis Crick Institute; Daniel Zajfman, President of the Weizmann Institute of Science; Tom Henzinger, President of the IST Austria
Klosterneuburg, 5. Juni 2019 – Wissenschaft ist von Natur aus international, kompetitiv, kooperativ und dynamisch. Nun haben fünf Forschungsinstitute aus vier Regionen der Welt das „BRIDGE Network" gegründet. Das neue und weltweit einzigartige Netzwerk umfasst die Rockefeller University (USA), das Francis Crick Institute (UK), das Weizmann Institute of Science (Israel), das Okinawa Institute of Science and Technology (Japan) und das Institute of Science and Technology Austria (IST Austria). Ziel ist es, die Exzellenz in der wissenschaftlichen Forschung und Ausbildung durch Zusammenarbeit und Austausch zu stärken. Die Plattform wurde im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung am Mittwoch, den 5. Juni 2019 mit den Präsidenten und leitenden Wissenschaftlern der Forschungsinstitute in Wien vorgestellt.
Entwicklung von Best Practices durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch
Das BRIDGE-Netzwerk ist eine informelle Plattform von wissenschaftlichen Einrichtungen, die jeweils zwei Missionen verfolgen: Die Durchführung von Spitzenforschung und die Ausbildung von Doktoranden. Dafür steht auch der Name: Basic Research Institutions Delivering Graduate Education“. Die Mitglieder vereinen das Beste aus zwei Welten für Spitzenforscher: Einerseits die Freiheit und Verfügbarkeit von Ressourcen, um sich voll und ganz auf die Forschung zu konzentrieren und andererseits einen konstanten Zustrom brillanter junger Wissenschaftler.
Das Netzwerk bietet eine Grundlage für den fruchtbaren Austausch von Best Practices zwischen seinen Mitgliedern. Das gebündelte Fachwissen in der Leitung und Verwaltung von Forschungseinrichtungen und Graduiertenuniversitäten dient sowohl der Wissenschaft als auch der Gesellschaft. Hier werden die bestehenden Verbindungen zwischen den Partnerorganisationen und ihren jeweiligen Mitarbeitern gestärkt sowie weiterentwickelt.
"Es ist sehr spannend zu sehen, wie Forschungseinrichtungen aus der ganzen Welt zusammenkommen, um gemeinsam neue Grenzen im wissenschaftlichen Fortschritt zu erreichen. In unserer globalisierten Welt ist es wichtig, dass wir zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass wir in Forschung, Lehre und Bildung auf dem neuesten Stand sind“, so Thomas A. Henzinger, Präsident des IST Austria. „Wir freuen uns, mit Kollegen dieser herausragenden Einrichtungen 'The Bridge Network' zu gründen.“
Internationale Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Die Mitglieder des BRIDGE-Netzwerks gehören zu den weltweit erfolgreichsten wissenschaftlichen Einrichtungen in den Bereichen Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik. Die fünf Spitzeninstitute kombinieren das Ziel einer herausragenden Wissenschaft mit der Graduiertenausbildung, ohne eine Volluniversität mit grundständigen Studiengängen zu sein. Dieses Modell hat sich bei der Rockefeller University (gegründet 1901) und dem Weizmann Institut (gegründet 1934) äußerst erfolgreich bewährt und liegt der Gründung der relativ jungen Institute OIST, IST Austria und Crick (alle drei in den vergangenen 15 Jahren gegründet) zugrunde. Die fünf Gründerinstitute erfüllen optimale Bedingungen für internationale Wissenschaftler, sie rekrutieren und operieren in einem weltweiten Umfeld und fördern die Zusammenarbeit über institutionelle, politische und disziplinarische Grenzen hinweg.
Die Ziele des BRIDGE-Netzwerks umfassen:
- Eintreten für gemeinsame Werte, insbesondere Exzellenz in Forschung und Graduiertenausbildung, Internationalität, Forschungsethik, verantwortungsvolle Führung und Mentorschaft, Autonomie, Offenheit und Vielfalt.
- Förderung erfolgreicher Organisationsmodelle von Forschung und Graduiertenausbildung
- Förderung von Normen für die Bewertung von wissenschaftlichen Instituten und Graduiertenuniversitäten
- Behandlung von Fragen von gemeinsamem Interesse und Entwicklung gemeinsamer Standpunkte gegenüber Dritten (national und international)
- Erstellung von Grundsatzerklärungen
- Etablierung eines Forums für regelmäßige Treffen
- Entwicklung von Best Practices durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch
- Unterstützung der Mitgliedsorganisationen und Stärkung der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen ihnen
Das BRIDGE Network wurde als offene Plattform für Forschungseinrichtungen gegründet. Somit sind neue Kooperationen jederzeit möglich und weitere Forschungsinstitutionen können eingeladen werden, wenn alle bestehenden Mitglieder zustimmen.
"Institute wie unsere, die sich der Forschung und Lehre widmen, sind eher selten und in der Regel relativ neu. Infolgedessen sind sie mit traditionellen Forschungsinstituten oder Universitäten kaum zu vergleichen“, so Paul Nurse, Nobelpreisträger sowie CEO und Direktor des Francis Crick Instituts (UK). "Durch das BRIDGE-Netzwerk können wir Best Practices austauschen, um unsere Vorteile voll auszuschöpfen und an der Lösung gemeinsamer Herausforderungen zu arbeiten. Wir hoffen, dass dies uns allen helfen wird, uns zum Wohle unserer Wissenschaft und letztlich der Gesellschaft zu verbessern."
"Die heutige Gesellschaft ist anders als die, die wir aus der Vergangenheit kennen. Dies ist vor allem auf unsere natürliche Neugierde zurückzuführen: Wir wollen die Welt verstehen, in der wir leben. Das BRIDGE Network wird ein einzigartiges Ökosystem von Institutionen schaffen, die sich alle auf wissenschaftliche Forschung grundlegender Natur konzentrieren. Dies ist die Grundlage für jeden weiteren technologischen Fortschritt. Die Institutionen haben viele Gemeinsamkeiten: Sie werden von Exzellenz und Neugier getrieben; sie sind standardmäßig international; und sie konzentrieren sich auf die Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Wissens sowie auf die akademische Ausbildung“, erklärt Daniel Zajfman, Präsident des Weizmann Institute of Science (Israel).
"Wissenschaft ist eine globale Bestrebung, an der Forscher aus der ganzen Welt beteiligt sind. Am Okinawa Institute of Science and Technology Graduate University in Japan bringen wir herausragende Wissenschaftler zusammen, um in einem interdisziplinären Umfeld zu arbeiten, das eine hochvertrauensvolle Finanzierung, Zugang zu hochmodernen Einrichtungen und Geräten sowie Respekt füreinander bietet. Wir sehen das BRIDGE-Netzwerk als eine wichtige Plattform, um den Wert der Grundlagenforschung auf mehreren Kontinenten zu fördern, den Informationsaustausch zwischen einigen der führenden internationalen Institute zu stärken sowie die Bedeutung der Vielfalt für das Streben nach wissenschaftlicher Exzellenz sichtbar zu machen“, freut sich Mary Collins, Provost am Okinawa Institute of Science and Technology (Japan) über das neue Netzwerk.
"Die Gründungsmitglieder des neuen BRIDGE-Netzwerks repräsentieren eine Reihe einzigartiger Organisationen der internationalen wissenschaftlichen Forschung. Die fokussierten Forschungen, die in unseren Institutionen entstehen, rücken die Kreativität und Zusammenarbeit sowie die Brillanz der besten Wissenschaftler der Welt in den Vordergrund. Das neue BRIDGE-Netzwerk wird uns helfen, diese Eigenschaften zu verbessern und es ermöglicht uns in Zukunft mit einer Gruppe von gleichgesinnten Forschungseinrichtungen gemeinsame Ziele zu verfolgen“, erklärt Franklin Hoke, Stellvertretender Vizepräsident für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit an der Rockefeller University (USA).
Über das IST Austria
Das Institute of Science and Technology (IST Austria) in Klosterneuburg ist ein Forschungsinstitut mit eigenem Promotionsrecht. Das 2009 eröffnete Institut widmet sich der Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik. Das Institut beschäftigt ProfessorInnen nach einem Tenure-Track-Modell und Post-DoktorandInnen sowie PhD-StudentInnen in einer internationalen Graduate School. Neben dem Bekenntnis zum Prinzip der Grundlagenforschung, die rein durch wissenschaftliche Neugier getrieben wird, hält das Institut die Rechte an allen resultierenden Entdeckungen und fördert deren Verwertung. Der erste Präsident ist Thomas Henzinger, ein renommierter Computerwissenschafter und vormals Professor an der University of California in Berkeley, USA, sowie der EPFL in Lausanne.
www.ist.ac.at