Presseinformation vom 17.12.2025

Erst 8 % der umsatzstärksten Unternehmen konnten CO2-Ausstoß umfassend reduzieren

PwC Österreich analysiert die Nachhaltigkeitsberichte der 161 umsatzstärksten Unternehmen des Landes

PwC ESG Performance Ranking 2025 PwC Österreich

Branchendurchschnitte nach Performance

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  • 48 % der untersuchten Unternehmen messen ihre CO₂-Emissionen vollständig (Scope 1, 2 und 3) und bereits 61 % setzen sich messbare CO₂-Reduktionsziele
  • Immerhin 30 % der untersuchten Unternehmen dekarbonisieren ihr Kerngeschäft teilweise
  • Noch 73 % der Unternehmen ohne Frau in der Geschäftsführung
  • Vielfalt, Anreizsysteme und ESG-Governance als Erfolgsfaktoren der Vorreiter
  • Statement zum Update der EU-Regulatorik vom 16. Dezember 2025
  • Die heimischen Top-Performer nach Branchen im Überblick

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  • 48 % der untersuchten Unternehmen messen ihre CO₂-Emissionen vollständig (Scope 1, 2 und 3) und bereits 61 % setzen sich messbare CO₂-Reduktionsziele
  • Immerhin 30 % der untersuchten Unternehmen dekarbonisieren ihr Kerngeschäft teilweise
  • Noch 73 % der Unternehmen ohne Frau in der Geschäftsführung
  • Vielfalt, Anreizsysteme und ESG-Governance als Erfolgsfaktoren der Vorreiter
  • Statement zum Update der EU-Regulatorik vom 16. Dezember 2025
  • Die heimischen Top-Performer nach Branchen im Überblick 

Wien, 17. Dezember 2025 – Nur 13 der 161 umsatzstärksten Unternehmen Österreichs – das sind 8 % – konnten in den letzten drei Jahren sowohl insgesamt (absolut in Tonnen CO₂) als auch im Verhältnis zu ihrer Leistung (relativ zum Umsatz) eine Reduktion ihrer CO₂-Emissionen (Scope 1 und 2) vorweisen. Immerhin 30 % der untersuchten Unternehmen gelang eine teilweise Dekarbonisierung ihres Kerngeschäfts (relativ oder absolut). Das sind einige der zentralen Ergebnisse des ESG Performance Rankings 2025 der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Österreich. Für das Ranking wurden öffentlich zugängliche Nachhaltigkeitsberichte der umsatzstärksten Unternehmen Österreichs analysiert. Die Bewertung erfolgt nicht nur anhand der Transparenz, sondern insbesondere auf Basis messbarer Verbesserungen in den ESG-Kriterien. Grundlage der Methodik sind die European Sustainability Reporting Standards (ESRS).

„In unserer Studie haben wir den Blick eines externen Kunden oder Investors eingenommen, der nicht auf die Vielzahl guter Taten blickt, sondern darauf, ob sich die ESG-Performance in den letzten Jahren auch messbar verbessert hat. In unseren Projekten sehen wir, dass zudem die gezielte Verbesserung der Datenqualität zu besseren Entscheidungen und somit zu einer Performancesteigerung führt“, erklärt Agatha Kalandra, Vorständin und Sustainability-Leaderin bei PwC Österreich.

ESG-Ambitionen vorhanden, Wirkung ausbaufähig
Immerhin: Rund 60 % der Unternehmen setzen sich quantitative CO₂-Reduktionsziele, wovon bereits 17 % ihre Ziele von der Science Based Target Initiative (SBTi) validieren ließen. Knapp die Hälfte der Unternehmen messen bereits alle drei Emissions-Scopes (Scope 1, 2 und 3). „Die heimische Wirtschaft befindet sich am richtigen Weg – es werden Emissionen gemessen und es gibt konkrete Klimaziele. Doch die Umsetzung der Transformation ist noch ausbaufähig. Derzeit schaffen beispielsweise nur 8 % der Unternehmen eine umfassende Dekarbonisierung und 2/3 haben noch keinen Klimatransitionsplan“, erklärt Philipp Gaggl, Partner ESG Consulting bei PwC Österreich.

Branchenergebnisse und Gesamtperformance
Die durchschnittliche ESG-Performance aller 161 Unternehmen liegt bei 31 % (Vorjahr: 32 %), wobei die Kriterien heuer deutlich verschärft wurden und deren Anzahl in diesem Jahr von zehn auf 22 erweitert wurde. Kein Unternehmen erreicht wie in den Vorjahren die volle Punktzahl. 26 % der Unternehmen haben keine Punkte. 2024 waren es noch 32 % – somit ist ein positiver Trend erkennbar. Am besten schnitt 2025 die Finanzbranche mit durchschnittlich 54 % ab, gefolgt von Pharma und Chemie mit 44 % sowie von der Telekommunikations-, Medien- und Technologiebranche mit 39 %.

 Börsennotierte Unternehmen als ESG-Vorbilder
Börsennotierte Unternehmen treiben die ESG-Transformation klar voran: Sie erreichen im Schnitt eine ESG-Performance von 51 % – mehr als doppelt so viel wie nicht gelistete Unternehmen, die nur auf 21 % kommen. Der Vorsprung lässt sich unter anderem durch den stärkeren Druck von Finanzmärkten und Investoren erklären sowie durch frühere regulatorische Berichtspflichten wie das Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG), das börsennotierte Unternehmen früher zur ESG-Integration verpflichtet hat. 

Vielfalt, Anreizsysteme und ESG-Governance als Erfolgsfaktoren
Die Analyse zeigt eine deutliche Korrelation zwischen struktureller ESG-Verankerung und Performance: Unternehmen, die ESG-Kriterien in der Management-Vergütung berücksichtigen, erreichen im Schnitt eine ESG-Performance von 57 % – mehr als dreimal so viel wie jene ohne entsprechende Anreizsysteme (18 %) und 26 Prozentpunkte mehr als der Gesamtschnitt des Rankings (31 %). Auch Diversität auf Geschäftsführungs- und Vorstandsebene zeigt Wirkung: Während 73 % der Unternehmen keine Frau in der Geschäftsführung haben, erzielen jene mit weiblicher Beteiligung eine ESG-Performance von 50 % – verglichen mit nur 28 % bei rein männlicher Besetzung.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zeigt sich auf Aufsichtsratsebene: Unternehmen mit einem eigenständigen ESG-Ausschuss im Aufsichtsrat erreichen im Schnitt eine Performance von 65 % – deutlich mehr als Unternehmen, die ESG-Themen zwar adressieren, aber keinen formalen Ausschuss eingerichtet haben (46 %) oder als jene, die ESG nicht nachweislich im Aufsichtsrat behandeln (11 %). Die Ergebnisse deuten auf eine enge Korrelation zwischen ESG-Performance und Governance-Faktoren wie Diversität, ESG in der Management-Vergütung und institutionalisierter ESG-Expertise im Aufsichtsrat hin – ohne jedoch kausale Zusammenhänge abschließend zu analysieren.

Viele Unternehmen haben in puncto ESG-Management und Performance noch Aufholbedarf. Der Druck wächst: Banken, Investoren und Kunden erwarten belastbare Fakten und messbare Verbesserungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht es ambitionierte Ziele, eine solide Datenbasis und wirkungsvolle Umsetzungsmaßnahmen. Eine gute Datenlage und Expertise sind die Basis, um ESG strategisch zu steuern und Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen“, rät Gaggl.

Branchensieger: Die Best-Practices nach Industrien
Mehrere Unternehmen zeigen bereits heute, wie ESG wirksam im Kerngeschäft verankert werden kann – sie treiben die Transformation somit aktiv in ihrer Branche sichtbar voran.

Branche

Bestes Unternehmen der Branche

Energie- und Versorgungsunternehmen

Verbund AG       

Finanzdienstleister

Erste Bank Group           

Infrastruktur und Bauwesen

Wienerberger AG

Metallverarbeitung, Maschinenbau und KFZ

AMAG Austria Metall AG

Telekommunikation, Medien und Technologie (TMT)

ams-OSRAM AG

Nahrungs- und Genussmittel, Getränke

AGRANA AG

Papier und Holz

Mayr-Melnhof Karton AG

Pharma und Chemie

RHI Magnesita AG          

Transport und Logistik

Österreichische Post AG

Sonstige

Kontron AG        

Die Best-Practices des diesjährigen Rankings zeigen, wie entscheidend die volle Integration von ESG-Themen im Unternehmen ist. Ob durch messbare CO2-Ziele, nachhaltigkeitsbezogene Anreizsysteme oder ESG-Behandlung im Aufsichtsrat – nur durch eine aktive und strukturierte Auseinandersetzung mit ESG können Unternehmen eine hohe Performance erzielen und einen positiven Beitrag zur österreichischen Nachhaltigkeit leisten“, weiß Kalandra.

Omnibus im Fokus: EU-Regulatorik-Update vom 16. Dezember 2025
Am 16. Dezember 2025 wurden vom Europäischen Parlament die angepassten Vorgaben und Schwellenwerte für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und Sorgfaltspflichten von EU-Unternehmen veröffentlicht. Die Schwellenwerte für die verpflichtende Berichterstattung wurden nun durch den Omnibus-Prozess für Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten und einem Nettojahresumsatz von mehr als 450 Mio. EUR angehoben. Die Sorgfaltspflichten in der Lieferkette betreffen nun Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 1,5 Mrd. EUR. Die Vorschriften gelten auch für Unternehmen aus Drittstaaten, die in der EU einen Nettojahresumsatz von mehr als 450 Mio. EUR erzielen sowie für ihre Tochtergesellschaften und Zweigniederlassungen, die in der EU einen Umsatz von mehr als 200 Mio. EUR erzielen. In Österreich bleiben mehr als 150 Unternehmen berichtspflichtig. „Unabhängig von der Berichtspflicht sehen wir in der Praxis eine wachsende Nachfrage nach wesentlichen und verlässlichen ESG-Informationen – beispielsweise von Kunden an ihre Lieferanten oder von Banken an ihre Kreditnehmer. Die ESG-Performance wird neben der reinen Transparenz daher weiterhin an Bedeutung gewinnen“, informiert Gaggl.

Weitere Informationen: https://direkt.pwc.at/ESG-Ranking 

 

Über die Studie
Das PwC ESG-Performance Ranking bietet einen umfassenden Vergleich der ESG-Performance der Unternehmen aus der Perspektive relevanter Stakeholder. Bewertet wurden dabei die 161 umsatzstärksten Unternehmen Österreichs innerhalb von 11 verschiedenen Branchen anhand von 22 Kriterien zur ESG-Performance, die sich an den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) orientierten. Grundlage bildeten öffentlich zugängliche, zuletzt veröffentlichte Dokumente wie Geschäfts- oder Nachhaltigkeitsberichte für den Zeitraum Geschäftsjahr 2024 bis Ende Juli 2025. 

Die Methodik und Punktebewertung folgten einem klaren Prinzip: Unternehmen, die keine relevanten Informationen oder keine erkennbare Verbesserung zeigten, erhielten keine Punkte. Neben messbaren Zielen führte vor allem aber eine nachweisbare Verbesserung über die letzten drei Geschäftsjahre hinweg zur vollen Punktzahl.  

Im diesjährigen Ranking wurde dabei die Bewertung der Kriterien überarbeitet und zudem von 10 auf 22 erweitert – letzten Endes, um die Aussagekraft über die ESG-Performance österreichischer Unternehmen deutlich zu erhöhen. Wenn ein Kriterium von allen Unternehmen der Branche als nicht relevant eingeschätzt wurde, ist dieses Kriterium von der Bewertung ausgenommen worden. Damit wurde die tatsächliche Entwicklung der ESG-Performance in den relevanten Kennzahlen verstärkt berücksichtigt.

Limitierungen: Es gab keine Differenzierung nach ESG-Reportingpflicht, keine Interviews oder zusätzliche Abfragen. Aufgrund des Fehlens branchenspezifischer Kennzahlen in den ESRS-Standards wurden über alle Branchen vergleichbare und relevante Indikatoren genutzt, um eine faire und einheitliche Bewertung sicherzustellen.

Hinweis Scope 1, 2 und 3 Emissionen:

Scope 1: Direkte Emissionen aus eigenen Quellen, z. B. aus der Produktion oder dem Fuhrpark.
Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie, etwa Strom oder Fernwärme.
Scope 3: Alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette – z. B. durch Zulieferer, Geschäftsreisen oder Nutzung der Produkte.

Über PwC
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 370.000 Mitarbeitende in 149 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Erfahren Sie mehr unter www.pwc.at.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.

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Kontakt

Lukas Stieger

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Corporate Communications
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