Presseinformation vom 29.11.2023

GrECo ESG-Umfrage 2023: Trotz ausgeprägtem Nachhaltigkeitsbewusstsein fehlen Unternehmen konkrete Pläne

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  • ESG ist bei Entscheidungsträger:innen angekommen: 64 % der Befragten sind Mitglieder der C-Suite
  • Bewusstsein stark ausgeprägt: Über 90 % der Unternehmen messen Nachhaltigkeit und Klimaschutz einen hohen Stellenwert bei
  • Hoher Informationsbedarf: Rund elf Prozent aller Befragten wissen nicht, ob sie von Berichtspflichten betroffen sind; 27 % hätten gerne mehr Fortbildungen zu ESG-Themen
  • Maßnahmen müssen sich lohnen: 78 % wünschen sich Versicherungen, die bei der Prämiengestaltung Schritte zur Risikoverbesserung anerkennen

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  • ESG ist bei Entscheidungsträger:innen angekommen: 64 % der Befragten sind Mitglieder der C-Suite
  • Bewusstsein stark ausgeprägt: Über 90 % der Unternehmen messen Nachhaltigkeit und Klimaschutz einen hohen Stellenwert bei
  • Hoher Informationsbedarf: Rund elf Prozent aller Befragten wissen nicht, ob sie von Berichtspflichten betroffen sind; 27 % hätten gerne mehr Fortbildungen zu ESG-Themen
  • Maßnahmen müssen sich lohnen: 78 % wünschen sich Versicherungen, die bei der Prämiengestaltung Schritte zur Risikoverbesserung anerkennen
Wien, 29. November 2023 – In diesem Jahr befragten die Risk Engineering Expert:innen von GrECo zum ersten Mal knapp 200 ausgewählte österreichische Klienten zum Thema ESG (Environmental, Social and Governance). Die quantitative Studie richtete den Blick einerseits auf gesetzliche Regulatorien und Richtlinien, um den aktuellen Informations- und Kenntnisstand der Unternehmen zu EU-Taxonomie, Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) Berichtslegung und Anforderungen an die Lieferketten zu erfassen. Andererseits lag der Schwerpunkt auf der Relevanz einzelner Nachhaltigkeitsthemen – unter anderem, was die Unternehmen als größte Aufgaben und Ressourcenbindung im Zusammenhang mit ESG einschätzen.

Aufholbedarf bei Nachhaltigkeitsstrategien und Reportingpflichten
Die Ergebnisse zeichnen ein durchwachsenes Bild: Während über 90 % der Teilnehmer:innen erklären, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit für ihr Unternehmen einen hohen Stellenwert einnehmen, verfügt derzeit aber nur jedes Zweite über eine schriftliche Nachhaltigkeitsstrategie. Und obwohl vor allem CEOs ESG-Themen große Priorität einräumen, zeigt die Studie, dass es noch viele Fragen zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen und deren Offenlegung zu klären gibt, insbesondere im Kontext der CSRD.
Knapp elf Prozent aller Befragten wissen demnach nicht, ob sie von Berichtspflichten betroffen sind. Davon ist mit fast einem Drittel die Unsicherheit bei Unternehmen mit über 250 Mitarbeiter:innen überraschend groß – sie können nämlich unter die Berichtspflicht nach CSRD fallen. In dieser Kohorte gibt ebenfalls jedes fünfte Unternehmen (20 %) an, ESG-Risiken in der Lieferkette nicht zu kennen und Aspekte wie Korruptionsindex oder Achtung von Menschenrechten nicht zu bewerten.

Investitionen von erneuerbaren Energiequellen im Fokus
Unternehmen befinden sich gerade in vielerlei Hinsicht im Umbruch. „Wir sehen, dass unsere Klientinnen und Klienten bereit sind, sich mit den ökologischen sowie sozialen Folgen ihres Handelns auseinanderzusetzen. Was oft noch fehlt, sind konkrete Pläne, um den ESG-Standards zu entsprechen“, erklärt Harald Ketzer, Studienautor und Risk & ESG Consultant bei GrECo. So beurteilen zwei Drittel der befragten Unternehmen, unabhängig von der Branchenzugehörigkeit, für die nächsten fünf bis zehn Jahre die Umstellung von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energiequellen als besonders starken Einflussfaktor auf ihre Tätigkeiten. Geht man konkret auf Transformationsstrategien der Unternehmen ein, zeigt sich jedoch, dass notwendige Anpassungen von Geschäftsmodellen bei ebenfalls zwei Drittel der Umfrageteilnehmer:innen noch nicht in Strategieprozesse eingeflossen sind. Der Großteil (78 %) wünscht sich, dass sich Maßnahmen lohnen müssen und Versicherungen bei der Prämiengestaltung Schritte zur Risikoverbesserung anerkennen.

Klimaschutzbewusstsein nimmt Fahrt auf
Knapp ein Drittel der Befragten (32 %) geht davon aus, dass sie Faktoren des Klimawandels, wie Extremwetterereignisse oder steigende Temperaturen in den nächsten fünf bis zehn Jahren stark beschäftigen werden. Besonders starke Zustimmung gibt es bei größeren Unternehmen mit über 500 Mitarbeiter:innen (45 %), sowie in den Branchen Bauwesen, Immobilien (38 %) und Energiewirtschaft (21 %). Diese Einschätzung zeigt sich auch bei der Frage, für welche Themen die Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren die meisten Ressourcen einsetzen werden müssen. Hier liegt die Kategorie „Maßnahmen zur Senkung des Kohlendioxid-Ausstoßes“ mit 66 % nur knapp vor Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel wie etwa erhöhte Temperaturen, Starkregenereignisse, Wassermangel u.a. mit 61 %. „Unternehmen sind zunehmend gefordert, vorausschauend zu handeln und ihre langfristigen Nachhaltigkeitsziele im Blick zu behalten. Sie erkennen die Risiken und die Chancen, die eine erfolgreiche Umstellung bringt, denn ein ‚Business as usual‘ kann es in Zukunft nicht mehr geben“, ordnet Georg Winter, CEO der GrECo Group die Ergebnisse ein.

Soziales im Schatten von Umwelt
Die Einhaltung sozialer Mindestschutzmaßnahmen sowohl im eigenen Unternehmen als auch in der Lieferkette erreicht bei der Frage nach dem langfristigen Ressourcenaufwand hinter Umweltaspekten nur den fünften Platz (39 %). Bei genauerer Betrachtung werden Antidiskriminierung sowie die Verletzung von Menschenrechten lediglich von einem bzw. vier Prozent der Befragten als Herausforderung gesehen. Durch die Veränderungen rechtlicher Rahmenbedingungen wie dem EU-Lieferkettengesetz dürfte sich diese Einschätzung künftig jedoch noch verändern.

Zeit zu handeln
Die Welt befindet sich im größten Umbruch seit der industriellen Revolution, wobei es vier wesentliche Treiber für diese Veränderung gibt. Dazu gehören zunehmende Umweltgefährdung, Entwicklungen im sozialen Bereich, Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft sowie geopolitische Herausforderungen. Dieser systemische Wandel transformiert auch die Risikolandschaft von Unternehmen. Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, Unternehmen im Prozess der Risikotransformation bestmöglich zu begleiten, um künftige substanzielle Risiken zu antizipieren und zu managen. „Transformation bedeutet bis zu einem gewissen Grad auch immer Risiko. Nur wer dieses kennt und die richtigen Spezialist:innen zur Seite hat, ist regulatorischen Anforderungen gewappnet“, schließt GrECo-Experte Harald Ketzer.

Über die Umfrage:
Die GrECo Online-Klientenumfrage liefert Aufschluss über die Erwartungen und Anforderungen in Zusammenhang mit ESG-Risiken. Die Umfrageergebnisse wurden in den Monaten Juni und August 2023 erhoben. An der Befragung nahmen 171 Unternehmensrepräsentant:innen aus Österreich teil. Weitere Informationen finden Sie hier: https://greco.services/vom-hype-zur-nachhaltigen-chance/.

Die GrECo Gruppe, ein eigentümergeführtes Unternehmen, bietet ihren Klienten individuelle Lösungen im Risiko- und Versicherungsmanagement an und ist Österreichs führender Versicherungsspezialist für Industrie, Handel, Gewerbe und den öffentlichen Sektor. Aktuell werden vom Unternehmenssitz in Wien aus 65 Niederlassungen und ca. 1.300 Mitarbeiter:innen in 18 Ländern, davon über 400 in Österreich, gesteuert. Mit zwölf Standorten in den Bundesländern garantiert GrECo Service aus einer Hand. Die dezentrale Standortpolitik und die damit verbundene persönliche Nähe zu den Klienten sind essenzielle Elemente der umfassenden Dienstleistung. Über das globale Netzwerk von Versicherungsspezialist:innen, GrECo nova, ist GrECo auch international in 150 Ländern weltweit vertreten.

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Georg Winter, CEO GrECo Group
3 992 x 6 000 GrECo, Ingo Folie
Harald Ketzer, Studienautor und Risk & ESG Consultant bei GrECo
3 992 x 6 000 GrECo, Ingo Folie

Kontakt

Maria Sorko

Mag. Maria Sorko, BA
GrECo International AG
+43 664 525 11 17
m.sorko@greco.services