Presseinformation vom 14.06.2023

Das Ziel: 100% enkeltauglicher Wald

Größte unabhängige Bio-Bewegung setzt sich für enkeltauglich bewirtschafteten Wald in Österreich ein

Enkeltaugliches Österreich

Wald dient nicht nur als Erholungsraum und Sauerstoffproduzent, sondern bindet massenhaft CO₂ und ist essenziell für den Klimaschutz.

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„Unsere heimischen Wälder dürfen und müssen nachhaltig bewirtschaftet werden!“, unter diesem klaren Vorsatz setzt sich die Bio-Bewegung „Enkeltaugliches Österreich“ gemeinsam mit den österreichischen Waldverbänden und PEFC Österreich für einen klimafitten und enkeltauglichen Wald ein. Ein wichtiger Schritt, denn nachhaltige Waldbewirtschaftung und langfristige Holzverwendung tragen zum Klimaschutz bei.


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„Unsere heimischen Wälder dürfen und müssen nachhaltig bewirtschaftet werden!“, unter diesem klaren Vorsatz setzt sich die Bio-Bewegung „Enkeltaugliches Österreich“ gemeinsam mit den österreichischen Waldverbänden und PEFC Österreich für einen klimafitten und enkeltauglichen Wald ein. Ein wichtiger Schritt, denn nachhaltige Waldbewirtschaftung und langfristige Holzverwendung tragen zum Klimaschutz bei.

Wien, im Juni 2023 – Wald dient nicht nur als Erholungsraum und Sauerstoffproduzent, sondern bindet massenhaft CO₂ und ist essenziell für den Klimaschutz. Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald, aus dem Holz geerntet wird und bei dem auf Biodiversität und Bodenschutz geachtet wird, hat einen 2,5-mal höheren Klimaschutzeffekt als ein nicht bewirtschafteter Wald. Aus diesem Grund setzt sich Enkeltaugliches Österreich ab diesem Jahr vermehrt für den Wald ein. „Bio auf den Feldern, und nachhaltige Forstwirtschaft in den Wäldern, nur so schaffen wir das Enkeltaugliche Österreich“, erklärt Barbara Holzer-Rappoldt,  ETÖ-Vorständin und strategische Leiterin.

Die Biobewegung ist bereits daran, Österreich enkeltauglich zu machen, die Gesundheit, die Vielfalt und die Fülle der Natur in Österreicherhalten, sowie unsere Ressourcen und den Lebensraum langfristig sichern. Für dieses generationenbewusste Ziel haben sich die größten Bio-Pionier:innen, nachhaltige Unternehmen, führende Wissenschafter:innen, aktive Vereine, naturnahe Organisationen und zahlreiche Bio- und Waldbauern und -bäuerinnen zur Bewegung zusammengeschlossen. Mit viel Freude und Mut zur Veränderung wurde mit der Umsetzung eines konkreten Maßnahmenplans in vier Bereichen begonnen: Landwirtschaft, Wald, Landschaft und Wirtschaft. So entstand eine neue, breite Allianz, die lösungsorientiert und praxisbezogen positiv Bio- und Nachhaltigkeitsziele Schritt für Schritt umsetzt.

Waldernte: Da steckt mehr dahinter
Bio- und Waldbäuerinnen und -bauern haben sehr viel gemeinsam. Nachhaltigkeit und Enkeltauglich spielen auch in der Forstwirtschaft eine große Rolle. „Der Waldverband Steiermark bekennt sich zur enkeltauglichen Bewirtschaftung unserer Wälder. Das ist unsere Verantwortung für die nächsten Generationen. Mit dem Vertrauen in unsere Betriebe pflanzen wir für unsere Kinder und Kindeskinder. Alles, was wir im Wald tun, ist für zukünftige Generationen. Alles, was wir ernten, haben wir nicht selbst gesät“, erklärt Bernd Poinsitt, ETÖ-Vorstand und Obmann des Waldverbands Steiermark. „Genauso wie in der Bio-Landwirtschaft kommt dem Boden und seiner Qualität besondere Bedeutung zu. Wie der Humus ist der Waldboden voller Leben, muss geschützt werden und darf nicht verloren gehen“, weiß Poinsitt.

Bereits im letzten Jahr konnte die Initiative, Kooperationen mit den österreichischen Waldverbänden sowie PEFC eingehen, die gemeinsam für über 3 Millionen Hektar nachhaltig bewirtschafteten Wald mitverantwortlich sind. Auch bei der PEFC Austria Systemrevision, wo alle 7 Jahre Standards für die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich festgelegt und überprüft werden, war ETÖ im Frühjahr 2023 vertreten und durfte neben dem Umweltdachverband und BIOSA ökologische Belange einbringen. „Dabei ist uns vor allem mehr Totholz im bewirtschafteten Wald, Biodiversitätsförderung sowie vermehrte Forschung zu biologischem Pflanzenschutz wichtig, um den Waldbesitzer:innen neue, praxisnahe und funktionierende Möglichkeiten in die Hand zu geben“, erklärt Holzer-Rappoldt. Wichtig ist, dass die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden: Die Stabilität, Gesundheit und Biodiversität dürfen durch die Pflege und Ernte nicht abnehmen. Ziel ist ein geschlossener Kreislauf mit klimafittem, standortgerechtem Pflanzenbestand, der allen Wetterbedingungen trotzt, zu gewährleisten.  

Wald dient nicht nur als Erholungsraum und Sauerstoffproduzent, sondern bindet massenhaft Kohlenstoff und ist somit essenziell für den Klimaschutz. Jeder einzelne Hektar Wald speichert in einem Jahr ca. 6 Tonnen CO2. Aber es geht noch mehr: um große Mengen an Kohlenstoff nachhaltig zu speichern, und somit den Wald als „COSenke“ zu nutzen, darf der Baum geerntet werden, bevor er verrottet. Nur wenn das Holz nachhaltig und langfristig genutzt, oder verbaut wird, bleibt der Kohlenstoff auch so gebunden. Außerdem kann Holz andere nicht so enkeltaugliche und regionale Rohstoffe wie Beton, Ziegel und Kunststoffe ersetzen.

Nächstes Ziel: 100% enkeltauglicher Wald
Die Bewegung kommt aus der Bio-Branche und wird auch von Bio-Pionier:innen eigenfinanziert. „Das ist wichtig, um die Unabhängigkeit zu wahren“, weiß ETÖ-Vorständin und strategische Leiterin Barbara Holzer-Rappoldt. „Ähnlich wie PEFC in der Forstwirtschaft ist Bio für uns ein sehr guter Standard. Darauf bauen wir gerne auf, es geht immerhin um die Ressourcen und die Versorgungssicherheit unserer Kinder und Enkelkinder. Ein intaktes Ökosystem, autarke Böden, regionale Produktion, DAS ist uns wichtig. Bio hat in der Krise gezeigt, dass es diese Anforderungen bereits besonders gut erfüllen kann, denn die Preise sind bei Bio-Lebensmitteln in der Krise stabil geblieben. Der Grund dafür ist die Unabhängigkeit von ausländischen Futtermitteln sowie energieaufwendig produziertem Kunstdünger. Das sind Faktoren, die es einfach für unsere kommenden Generationen zu beachten gilt.“

Doch ETÖ geht weit über Landwirtschaft hinaus. Im Vorstand der Bewegung ist daher auch Bernd Poinsitt vom Waldverband Steiermark, der dieses Jahr das Thema Wald mit seiner Expertise und Leidenschaft vorantreibt. Gemeinsam mit den Waldverbänden möchte der Verein die österreichischen Wälder enkeltauglich und klimafit sehen sowie das Weiterbestehen der österreichischen kleinstrukturierten Waldbäuerinnen und Waldbauern sichern. Einen wichtigen Bereich ihrer Arbeit sieht ETÖ in der Aufklärung von Missverständnisse in der Bevölkerung auch bei Bio-Konsument:innen. Der Verein setzt sich daher für Wertschätzung gegenüber den Waldbauern und -bäuerinnen ein. „Die Waldfläche in Österreich nimmt seit Jahren täglich um 6 Hektar zu, deshalb dürfen wir Holz auch als enkeltauglichen Rohstoff wertschätzen, ernten und verwenden. Unsere Wälder nachhaltig zu bewirtschaften, ist das Beste, was wir tun können. Nur so gibt es einen geschlossenen Kreislauf und Kohlenstoff kann langfristig gebunden werden. Erst durch die Verwendung des Holzes als Rohstoff für Möbel, Wohnbau oder anderes nutzen wir das volle Potenzial als Kohlenstoff-Speicher. Wir, als Enkeltaugliches Österreich, danken unseren Bio- und Waldbauer und Bäuerinnen für ihre wertvolle Arbeit“, erklärt Holzer-Rappoldt.

Über die Bewegung Enkeltaugliches Österreich
Enkeltaugliches Österreich ist eine Bewegung des 2019 gegründeten Vereins "Verein für eine enkeltaugliche Umwelt". Die Bewegung besteht aus Bio- und Wald Bäuerinnen und Bio-Bauern, renommierten Forscher:innen, nachhaltigen Unternehmen, naturnahen Organisationen und motivierten Privatpersonen, die eigenverantwortlich und unabhängig für eine enkeltaugliche Umwelt eintreten. Ziel ist, die Österreichische Landwirtschaft, Wälder, Landschaft und Wirtschaft enkeltauglich zu machen. Es geht darum, nachhaltige Akteur:innen und engagierte Menschen österreichweit zu vernetzen, einen konkreten Maßnahmenplan weiterzuentwickeln, diesen auch selbst umzusetzen und nicht zuletzt, durch eine gemeinsame Kommunikation, für eine breite Bewusstseinsbildung zu sorgen.

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Kathrin Pauser

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