Digitalisierung braucht Design

Ein besonderes Highlight der Munich Creative Business Week (MCBW) war der Expertentalk „Design for Life“ am 19. Mai. Das hochkarätig besetzte Panel bestehend aus Ökonom Dr. Rudolph Thomas (COO neurocare group AG), Buchautorin Julia Peglow (‘Wir Internetkinder’) und Simon Hörauf (Managing Partner, moodley) gab Einblicke in die Möglichkeiten und Grenzen von Digitalisierung und Design. 

München, am 20. Mai 2022 – Die Digitalisierung stellt alle Branchen – von der Mobilität bis zur Medizintechnik – vor neue Herausforderungen. Wie hat man in der schnelllebigen digitalen Welt nachhaltig Erfolg und welche Rolle spielt Design dabei? Diesen und weiteren Fragen hat sich das Expertenpanel im Rahmen der MCBW gestellt. Denn: „Design ist schon lange viel mehr als hübsche Bilder und nette Schriften. Es geht, gerade im Digitalen, um die Nutzbarkeit. Es geht darum, den Menschen das Leben einfacher, angenehmer und besser zu machen. Die Technologie ist nur das Werkzeug – gutes Design sorgt dafür, dass wir die Gebrauchsanleitung nicht lesen müssen und die Nutzung dauerhaft Spaß macht“, erklärt Holger Schellkopf, Chefredakteur des t3n Magazins, in der Moderation einleitend. 

Entwicklungschancen in allen Bereichen 
Vor allem im Gesundheitswesen gibt es viele veraltete Strukturen, die sich durch Design erneuern und verbessern lassen. Thomas Rudolf, COO der neurocare group AG, erläutert in seiner Ausführung, dass vor allem alteingesessenen Branchen das Verständnis für die Wichtigkeit von Design fehle. Das müsse sich schleunigst ändern, denn Design kann in allen Bereichen helfen und als Motor dienen: „Zum einen macht gutes Design komplexe Sachverhalte bei neuen Technologien zum Nutzen aller verständlich. Zum anderen können wir mit Design noch viel mehr, indem wir zum Beispiel die Verbraucherinnen und Verbraucher dazu anregen, nachhaltige Verhaltensweisen durchzusetzen. Es geht für mich also um die Orientierung am Kunden, mit der wir noch sehr viel mehr erreichen können.“

Im Fall von neurocare, dem Gesundheitsunternehmen für mentale Gesundheit, Schmerztherapie und Rehabilitation, bedeutet das beispielsweise, den Therapeut:innen mithilfe von nutzerfreundlichen digitalen Therapieplattformen, die beste Behandlung für ihre Patient:innen zu ermöglichen.

moodley fördert den interdisziplinären Austausch 
„Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht – Design schafft Klarheit und macht Vieles einfacher. So können unsere Kunden bessere und schnellere Entscheidungen treffen, was ein Projekt gleichzeitig effizienter macht. Voraussetzung dafür ist, dass die Designerinnen und Designer von Anfang an in den Prozess mit einbezogen werden“, erklärt Simon Hörauf, Managing Partner moodley, der Design & Strategy Company, die die Diskussion initiiert hat. Ziel ist es, vor allem mittelständische Betriebe beim Aufbau ihrer Marken und Unternehmen beratend zu unterstützen. „In einer Welt, die von Unsicherheit und Veränderung geprägt ist, steigt die Anforderung, die Dinge neu zu gestalten. Um Menschen mitzunehmen und zu begeistern, müssen wir dieser Zukunft ein Bild geben und eine neue Geschichte erzählen“, so Simon Hörauf.  

Gute Technologie für ein gutes Leben
Eine weitere spannende Perspektive brachte Julia Peglow, Buchautorin von „Wir Internetkinder“, mit einem ganzheitlichen Blick auf Digitalisierung und Gesellschaft: „Lange sind wir als Gesellschaft der Industrialisierung von Arbeit und Ressourcen gefolgt, lange haben wir uns vom Diktat der Technologie treiben lassen. Die Frage, die wir uns dabei nicht gestellt haben, ist: Wie wollen wir eigentlich leben? Und was ist eigentlich ein gutes Leben?“

Letztlich appelliert sie auch daran, sich von alten Denkmustern zu verabschieden: „Ganz nach dem Motto ‚now is better than perfect‘ müssen wir mehr wagen und ausprobieren – so entstehen oft die besten Ergebnisse.“

Über moodley 
moodley ist eine internationale Design & Strategy Company, die zukunftssichere Marken, Produkte und Services entwickelt und launcht. Seit zwei Jahrzehnten auf Wachstumskurs, ist moodley eine der führenden Agenturen im DACH-Raum. Mit Standorten in Graz, Wien und München und Hubs in Detroit, Hong Kong und Istanbul engagiert sich moodley für zukunftsorientierte Organisationen und Unternehmen auf der ganzen Welt. In drei hochspezialisierten Units – Brand Identity, Interactive Design und Industrial Design – gestaltet das über 100-köpfige moodley-Team mit Expert:innen aus elf Nationen Markenerlebnisse, Produkte und Services für Organisationen wie Siemens, Ringana und Vandaglas. Mehr Informationen unter www.moodley.com.